Outtakes und Best of

Wegen dieser dämlichen Wippe wollt Ihr
uns allen Ernstes vertreiben?
Was soll das denn überhaupt sein:
ein Denkmal für Freiheit und Einheit?
Wisst Ihr doch selbst nicht
Ihr interessiert Euch doch gar nicht für Euch
Aber Ihr tut so
als wären wir der Grund
warum das mit dem Denkmal so lange dauert.

Auszug „Rübermachen – Das Stück“, Fledermauschor



Wir brauchen das jetzt. Ein gemeinsames Symbol.

Auszug „Rübermachen – Das Stück“


Gespräche mit Halle: #keinerwussteja


Probengespräche #4

Denkmalentwurf-Pitches

Das Denkmal muss eine Kugel sein! Welche Form ist
demokratischer als eine Kugel? Es gibt kein eindeutiges Oben und Unten – und in
meiner Denkmalkugel gibt es außerdem Raum für Begegnung und unterschiedliche
Zugänge an allen Seiten und Begegnung in verschiedenen Positionen!

Ich hätte gern eine Wachturm-Replika! Aber total
umgedeutet: Es soll ein Ort der Begegnung sein, der ein bisschen aussieht wie
Freiluft-Kubb. Und hergestellt ist er aus einem veganen, neuen Verbundstoff,
bepflanzbar, anknabberbar. Und so ein Wachturm, der wäre auch ein Zeichen
dafür, dass wir alle immer aufpassen müssen.

Wir bauen eine Brücke auf eine Wiese! Nicht über
einer Schlucht, sondern verbindend, aber über etwas Gutem. Und die Kugel können
wir ja darunter setzen! Da müssen dann auch Erinnerungsstücke drin wohnen,
damit man ins Gespräch miteinander kommen kann.

Also, ich mag die Wippe. Ich mag, dass es ein Ort der
Begegnung ist und ein Prozess, der nur von Menschen in Gang gesetzt werden
kann.


weiterlesen #7: Mit der Faust in die Welt schlagen. Von Lukas Rietzchel.


© Isabel Machado Rios



Probengespräche #3

Der 9. November bedeutet für mich…

Meera: Ich habe mich im letzten Jahr geschämt, weil in
Berlin so groß gefeiert wurde und in Hamburg war es nur ein ganz normaler
Samstag.

Ulla: Eine Chance!

Hanna: Feierlichkeiten, die ich nicht verstanden hab.

Sigrid: Ich hatte lange ein ambivalentes Gefühl zu dem Datum, aber jetzt betrachte ich es als Sieg der friedlichen Revolution.

Ulf: Für mich bedeutet das Datum vor allem… Erinnerung, aber
eine schwer greifbare.

Ulrike: Ich verbinde damit die Hoffnung auf ein friedliches
Zusammenwachsen.

Björn: Für mich hat der 9.11. nicht so viel Bedeutung. Es
gab vorher so viele Tage, die geehrt werden sollten: Schwerter zu Pflugscharen
etc. Aber ich hab es eh nicht so mit Gedenktagen.

Miriam: Mich erinnert der 9. November daran, dass es sich lohnt,
sich mit der Welt auseinanderzusetzen, sich zusammenzuschließen und
aufzubegehren, gegen Dinge, mit denen man nicht einverstanden ist.

Evi: Am 9.11. sind so viele unterschiedliche historische
Dinge passiert. Das fällt mir immer auf, wenn der Tag da ist.


weiterlesen #6: Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft. Von Steffen Mau.



Gespräche mit Halle: #einneuesgefühl





weiterlesen #5: Sprüche aus Asche. Von Hans-Jörg Schönherr, Christoph Kuhn.


Probengespräche #2

Erinnert ihr euch an den 9. Oktober 1989?

Ulla: Ich habe zu der Zeit gedacht, dass das mit der
Wiedervereinigung nichts wird.

Ulf: Ich war in der Schule.

Evi. Ich war noch gar nicht geboren!

Miriam: Ich war in der Vorlesung. „Verbum infinitum“ in Münster. Oder so.

Ulrike: Ich war bei meinen Eltern im Zonenrandgebiet.

Sigrid: Am 9. Nove….äähhh, am 9. Oktober 1989 hatte ich
überhaupt keinen Schimmer, worauf das alles hinauslaufen sollte.

Hanna: Da war ich noch nicht geboren.

Björn: Ich war Hausmeister und TL im Docks, aber ich weiß
nicht mehr welches Konzert.

Und was habt ihr am 9. November gemacht?

Björn: Ich war Hausmeister und TL im Docks, aber ich weiß
nicht mehr welches Konzert.

Ulf: Ich habe ganz interessiert Fernsehen geschaut.

Evi. Ich war immer noch nicht geboren…

Ulla: Und ich habe immer noch nicht daran gelaubt.

Miriam: Ich habe mit meiner Mutter telefoniert und geweint
vor Freude über die Wiederverein… oder die Grenzöffnung.

Sigrid: Ich war im Kino und dachte danach, das sei ein Joke.


weiterlesen #4: Nachwendekinder. Die DDR, unsere Eltern und das große Schweigen. Von Johannes Nichelmann.


Gespräche mit Halle: #dasbeste




weitergucken #3: Mauerhase. Ein Film von Bartosz Konopka.



Blühende Landschaften,

dass ich nicht lache.

Auszug „Rübermachen – das Stück“

Covid-Umplanung Nr. 3.1: Stühle in Corona-Abstand, auf der grünen Wiese. Die zur Baustelle wird. Oder doch einfach zur Brache? Bühnenbild-Modell: Lukas Fries.

Covid-Umplanung Nr. 2.2.1: Virensichere Knetfiguren-Einheits-Fernsehshow mit Thomas. Entwurf: Lola Carola Schmid.


Probengespräche #1

Nachwirkungen des Besuchs in Halle

Ulla: Der Besuch in Halle hat mehr in mir nachgewirkt als
das Wochenende in Hamburg. Die Geschichten waren so spektakulär, das würde man
in der Presse so gar nicht lesen. Es war für mich einfach nicht so präsent,
dass so viele Menschen ihren Job verloren haben und komplett umdenken mussten.

Miriam: Mir ist eine Frage aus Halle im Gedächtnis geblieben, die mich sehr berührt:

„Denkt ihr denn alle, wir waren dumm?“

Hallenser*in während der „Interkulturellen Trainings“

Ulf: Ich muss nochmal bewusst an die Begegnung denken, dann ist es auch wieder intensiv da. Aber ich denke nicht jeden Tag seither ständig darüber nach.

Miriam: Ich glaube nicht, dass Projekte wie dieses die
Beziehung der Deutschen verbessern können, aber wünschen würde ich es mir.

Sigrid: Ich hab im Zuge meiner erneuten Beschäftigung eine große Hochachtung für die Menschen in der DDR entwickelt, für die Freiheitsbewegung. Der Begriff der Friedlichen Revolution geht mir jetzt leichter von den Lippen als vorher – meine Ambivalenz hat sich etwas aufgelöst.

Ulf: Mir ist besonders das Büchlein aus der FDJ in Erinnerung geblieben und das Tagebuch von Liane. Sie war damals auch ungefähr so alt wie ich.

Björn: Ich fand es eine spannende Erkenntnis, dass man den
Kritikern der jeweiligen Systeme den gleichen Vorschlag gemacht hat: „Geh doch
nach drüben!“

Evi: Ich würd gern allen Danke für die Offenheit sagen – alle waren nette und freundliche Menschen. Und irgendwie geht mir die Erinnerung an Peters Geschichte mit dem tollen neuen West-Auto nicht aus dem Kopf.

Björn: Und ich muss immer an das Mitschmuggeln von Sci-Fi-Romanen
in den eigenen Westernstiefeln nachdenken – was für eine Ironie!


weiterlesen #2: Solidarität – die Zukunft einer großen Idee. Von Heinz Bude.


Gespräche mit Halle: #kapitulation


„Ich hab da gestern so ’ne Doku gesehen…“

… Nach dem Zusammenbruch der UdSSR würden sich Demokratie und Marktwirtschaft endgültig und überall durchsetzen. Weil sie das menschliche Bedürfnis nach Anerkennung besser befriedigen als alle anderen Systeme.

– Dass man mit einer einzigen These, die sich auch noch als falsch erweist, eine so steile Karriere machen kann.

Auszug „Rübermachen – das Stück“


Am Anfang stehen die Fragen – aus dem Workshop-Protokoll:

Ich möchte an allen möglichen Stellen weiter nachfragen. Ich wünsche mir noch mehr Austausch. Ich möchte noch mehr Erfahrungen mitgeteilt bekommen.


weitergucken #1: Gundermann. Ein Film von Andreas Dresen.



© Isabel Machado Rios